Warum Hundecouch – und warum Beziehung der Schlüssel ist

Einleitung

Vor über 20 Jahren tauschte ich den Hörsaal meines Pädagogik- und Psychologiestudiums gegen einen Weg ein, der damals noch kaum existierte: die Hundecouch.
Es war kein Zufall, sondern mein Trotzdem, das mich antreibt: nicht Methoden und Rezepte in den Mittelpunkt zu stellen, sondern Beziehung.
Trotz meiner ersten Hunde – einem Rotti-Schäferhund-Mix und einem Rottweiler aus dem Tierheim, vermeintlich „harte Hunde“ – entschied ich mich gegen Härte und für ein anderes Miteinander.
Und ich wusste aus meiner Arbeit im pädagogischen Kontext: Auch in Erziehungsberatungsstellen läuft es nur dann konstruktiv, wenn nicht ausschließlich am „auffälligen“ Kind gearbeitet wird, sondern wenn das Familiensystem einbezogen wird.
Mit diesem Wissen startete die Hundecouch: wissenschaftlich fundiert, psychologisch wertvoll und getragen von einem klaren Wertekompass.
Ein Raum für Zuhören, Reflektieren, Verstehen. Und ein Gegenentwurf zu einer Erziehung, die nur auf Funktionieren und Machtgefälle zielt.

Meine Haltung

Ich trainiere keine Hunde.
Ich begleite Menschen mit Hund – in Übergängen, in Fragen, in ihrem Alltag.

Nicht nur mit einem Werkzeugkoffer voller Techniken.
Sondern mit Fachwissen und Haltung.
Nicht mit Versprechen. Sondern mit Zeit, Blick und Tiefe.

Beziehung als Schutz

Schon früh war mir klar: Eine gute Beziehung ist der wirksamste Schutz vor Verhaltensproblemen.
Deshalb stand die Prävention von Anfang an im Zentrum meiner Arbeit – besonders in sensiblen Phasen wie der Welpenzeit oder beim Einzug eines Tierschutzhundes.

Dort, wo Bindung entsteht. Oder auf die Probe gestellt wird.

Verhalten hat Gründe. Und Beziehung hat Folgen.
Eine sichere Bindung stabilisiert das Nervensystem, schafft Orientierung und Vertrauen.
Sie ist keine Methode – sondern das Fundament.

Die Rolle des Menschen

Was dabei oft übersehen wird: Die Beziehung ist kein Nebenschauplatz.
Und der Mensch ist nicht bloß Begleiter – sondern trägt die Hauptverantwortung.
Er ist der Wissende, der Anleitende, derjenige, der Haltung, Sicherheit und Orientierung gibt.
Wie wir in Beziehung gehen, prägt, wie Hunde in der Welt stehen.

Verhalten verstehen

In vielen Ansätzen wird am Hund gearbeitet, damit „es“ funktioniert.
Doch Verhalten ist komplex – und was wir darin sehen, wird durch unsere Perspektive, Haltung und Erfahrung bestimmt.

Gerade Hunde, die ungehalten wirken, suchen oft Halt.
Doch allzu schnell werden sie etikettiert – als „Problemhund“ oder gar als „Arschlochhund“.
Solche Zuschreibungen verengen den Blick und öffnen erfahrungsgemäß die Schleusen für Methoden, die nur am Problemverhalten ansetzen.
Dabei geraten individuelle Bedürfnisse, gesundheitliche Ursachen und Beziehungsthemen schnell aus dem Blick.
Auch unsere eigenen Erziehungserfahrungen und Überzeugungen tragen dazu bei, dass wir Verhalten interpretieren und vorschnell in Schubladen stecken.
Genau hier braucht es Weitsicht: innehalten, wahrnehmen, verstehen – bevor wir etikettieren und handeln.

Teamarbeit, die beim Menschen beginnt

Beziehung ist Teamarbeit – und beginnt bei uns.
Wer Haltung, Timing, Präsenz und Verbindung mitdenkt, verändert nicht nur das Verhalten, sondern das ganze Miteinander.

Hundecouch – mehr als ein Wortspiel

Ich begleite Mensch-Hund-Teams dabei, genau das zu verstehen: Was hält? Was trägt? Was verbindet?
Nicht nur über Konditionierung, sondern über die Art des Umgangs.
Denn nicht was wir tun entscheidet – sondern wie wir es tun.

Der Name Hundecouch ist mehr als ein Wortspiel.
Er steht für einen anderen Blick auf das Zusammenleben mit Hund:
Inspiriert von der Psychologencouch ist er ein Bild für Zuhören, Reflektieren, Verstehen.
Für Nähe statt Kontrolle. Beziehung statt Korrektur.
Für einen Raum, in dem echte Verbindung entstehen kann.

Fundiert und wertebasiert

Meine Arbeit ist wissenschaftlich fundiert – auf Basis von Lernpsychologie, Verhaltensbiologie und Bindungstheorie.
Doch entscheidend ist nicht nur das Wissen, sondern die Haltung:
Wie gehen wir mit Hunden um – und mit uns selbst?

Schnelle Lösungen sind verlockend. Doch wenn Verhalten nur funktioniert, fehlt das Verstehen.
„Funktionieren“ – was bedeutet das eigentlich, und für wen?

Seit über 20 Jahren erlebe ich mit tausenden Mensch-Hund-Teams, dass Haltung mehr verändert als jede Technik.
Beziehung trägt – im Alltag, in Krisen, durchs ganze Leben.

Wenn wir Haltung vor Technik stellen, entsteht eine Verbindung, die Sicherheit gibt, Vertrauen wachsen lässt und beiden Seiten Halt schenkt.

  • 👉 Für alle, die nicht nur erziehen wollen – sondern gestalten.
  • 👉 Für alle, die Beziehung leben wollen – klar, empathisch und verlässlich.

Mehr erfahren

Mehr über meine Arbeit findest du auf www.hundecouch.org
📘 Entdecke außerdem mein Buch „Der Welpenkompass“ – dein Begleiter für einen werteorientierten Start ins gemeinsame Leben: Mehr erfahren