Dieser Frage stellte sich für mich seit Jahren nicht mehr, die Gründe liegen für mich auf der Hand, meine Verhaltensberatungspraxis & Hundeschule sind fest etabliert & gut gebucht.
Heute kam diese Frage mal wieder unvermittelt- ein bissel abschätzig wirkend-aus dem Off. Da sich meine Schlagfertigkeit in bestimmten Settings in Grenzen hält, nutze ich jetzt die Chance, ein kleines Sammelsurium an Antworten zu geben:
- • weil Bauchgefühl oft ein guter Ratgeber ist, aber manchmal ist Fachkompetenz zielführender
- • weil es in modernen Hundeschulen immer weniger um SitzPlatzBleib geht, sondern um die Förderung sozialer Kompetenzen, wie z.B. Selbstregulierung, Umgang mit Stress, Impulskontrolle & Frustrationstoleranz
- • weil es lösungsorientiert ist, sich bei Themen wie Erziehungsfragen oder gar -problemen sich professionell ausgebildete Unterstützung von außen zu holen
- • weil die Erwartungshaltung unserer Gesellschaft erstaunlich viel vom Wesen Hund verlangt
- • weil es großartig ist, mit vermeintlich kleinen Tipps & weitgreifenden Empfehlungen Fehlverhalten gar nicht erst entstehen zu lassen
- • weil sich Sichtweisen, z.B. „alte Zöpfe“ wie die Rangordnungstheorie zum Glück ändern und abschneiden lassen und Menschen dazulernen, in jedem Alter
- • weil wir aufgrund unserer Ausbildung, unserer (langjährigen) Erfahrungen und unserer ständigen Weiterbildungen Expert*innen für Hundeverhalten & Erziehung sind
- • weil professionelle Hundeschule vielfältig in ihrer Methodik sind & individuell auf jedes Mensch-Hund-Team eingehen können, egal ob Hunde-Anfänger oder erfahrende Halter
- • weil es sich gut anfühlt & eigenen Stress entgegenwirkt, vorausschauend zu werden
- • weil Menschen sich manchmal Hunde holen, die erst einmal nicht so ganz zu ihnen passen, dann erst lernen & in ihre neue Rolle hineinschlüpfen
- • weil immer mehr Hunde eben nicht „vom Ponyhof kommen“, sie unter unwürdigsten Bedingungen aufwuchsen, den Stress der Mutter im Mutterleib übernahmen, teilweise irreparable Schäden davontrugen etc. und manche Menschen versuchen, ihnen eine Chance zu geben… Manchmal, wohl wissend, dass es herausfordernd werden könnte, manchmal naiv & einfach extrem blauäugig (Fairerweise sei an der Stelle erwähnt: wenn man bestimmte Erfahrungen noch nicht gemacht hat, reicht die eigene Vorstellungskraft über Verhaltensauffälligkeiten, die Hunde entwickeln können nicht aus.)
- • weil wir durch unsere Wissensvermittlung über Kommunikation, Grundbedürfnisse, Sozialverhalten einen präventiven Beitrag zum Tierschutz leisten
- • weil wir es dem hochsozialen Wesen Hund schuldig sind, dazu zu lernen und nicht nur seine Kompetenzen als Sozialpartner, Assistenzhund, Kindertröster, Therapiebegleithund, Schulhund, Blindenhund, Lawinensuchhund, Rettungshund etc. (aus)nutzen
- • weil Entwicklung nicht stehenbleibt (zum Glück) & weil man mit jedem Hund dazulernt
- • weil es Freude bereitet, gemeinsam mit anderen in der Gruppe zu lernen & sich gegenseitig wertschätzend zu begleiten
- • weil qualitativ wertvolle Welpenschulen die charakterliche Entwicklung jedes einzelnen Hundes fördert
- • weil es sich gut anfühlt, wenn man für die unterschiedlichsten Herausforderungen im Leben mit Hund einen Plan hat
- • weil wir manchmal einfach daran erinnern, zu atmen & zu fühlen, wie wunderbar das Leben mit Hunden ist
Das sind Antworten, die mir einfallen, die unseren Werten entsprechen, die uns antreiben, unseren Job tagtäglich zu machen, uns weiter zu entwickeln. Vielleicht sind wir auch so idealistisch & wollen mit unserem Zutun die Welt ein kleines bisschen besser machen, für Mensch & Hund.🌱
Für ein entspanntes & höfliches Miteinander!
— Nadine Liebert