Warum ist der Schlaf beim Hund so elementar für unser Zusammenleben?

Warum ist der Schlaf beim Hund so elementar für unser Zusammenleben?

Spaziergang, Beschäftigung & Auslastung, Training, Spiel & Toben und Kuscheln – so sieht oft der Tagesablauf unserer Hunde aus.
Wir Hundehalter:innen machen uns viele Gedanken darüber, wie die optimale Auslastung unseres Hundes auszusehen hat und wann wie trainiert wird. Doch um einiges machen wir uns viel zu wenig Gedanken und das ist u.a. das Ruhebedürfnis unseres Hundes.

Das Erfüllen des Ruhebedürfnisses ist allerdings wichtig im Alltag unserer Hunde. Nur mit genügend Ruhe und Schlaf kann dein Hund entspannt den Alltag bewältigen und zu einem ausgeglichenen Familienmitglied werden.

Der Hund an sich hat ein ausgeprägtes Schlafbedürfnis, das das menschliche Pensum bei Weitem übersteigt. Da der Schlaf von Menschen insgesamt viel tiefer ist, kompensieren Menschen Schlafmangel besser. Hunde hingegen dösen tagsüber zu einem Großteil nur.

Hunde, die nicht genügend Schlaf bekommen, sind:

  • insgesamt intensiver („nach müd, kommt blöd“) und reaktiver
  • unkonzentrierter, gereizter, gefühlssensitiver
  • eingeschränkter im Training
  • verfügen über eine geringere Impulskontrolle und Frustrationstoleranz
  • anfälliger für Krankheiten, Verhaltensprobleme und Stress

Der natürliche Tagesablauf unserer Hunde
Damit deutlich wird, warum es so wertvoll ist, auf das Erfüllen der Grundbedürfnisse-in dem Fall Ruhe- & Schlafbedürfnis- unseres Hundes zu achten, schauen wir uns einfach mal freilebende Hunde genauer an, übrigens 87% der Welthundepopulation.

Der Tagesablauf -laut verschied.Studien- an freilebenden Hunden sieht wie folgt aus:

  • 18-20 Stunden Schlaf, Ruhen und Dösen
  • 3-4 Stunden Nahrungsbeschaffung
  • 1-2 Stunden Sozialkontakt

Um also das Ruhebedürfnis deines Hundes zu erfüllen, sollte die Ruhe- und Schlafphase rund 18-20 Stunden pro Tag betragen. (Dieser Richtwert gilt für einen erwachsenen, gesunden Hund. Welpen, alte und kranke Hunde brauchen deutlich mehr Ruhe- und Schlafphasen.)
Zu diesen Phasen gehört nicht nur der Schlaf in der Nacht, sondern auch das Dösen oder in der Sonne liegen.

Gute Voraussetzungen fürs Schlafen

Um optimale Voraussetzungen für den gesunden Hundeschlaf zu schaffen, sind die individuellen (Lebens)umstände zu beachten. Das bedeutet, wenn in der Nähe des Schlafplatzes ständig Trubel & Heiterkeit herrscht und der neugierige Vierbeiner stets durch neue Reize (z.B. die hauseigenen Kinder) wachgehalten wird, hat er keine Möglichkeit sich zu erholen.

Deswegen sollte man:

  • das Hundebett in einer ruhigen Ecke der Wohnung aufstellen
  • feste Schlafenszeiten einrichten (Hunde sind Gewohnheitstiere)
  • im Familienrat gemeinsam Spielregeln aufstellen (so wird es zu einem Gemeinschaftsprojekt)

Fazit:

Das Ruhebedürfnis ist so elementar wichtig für unsere Hunde, und somit für unser Zusammenleben. Ja, dies gilt auch für Jagd-& Hütehunde. Ja, auch für Malis. Und ja, die einen kommen mit ein bisschen weniger Schlaf gut zurecht, die anderen überhaupt nicht. Wie immer gilt, es ist individuell und von der Persönlichkeit abhängig, wieviel konkret jedes einzelne Individuum benötigt. Wichtig ist, bis zum Abschluss der Pubertät ist es wichtig, Ruhe im Hirn zu verankern.
Es liegt in unserer Verantwortung.

Herzlichst, Nadine Liebert